Ein Dorfjunge aus Westfalen
Als nach einer langen Zeit des Vergessens Jakob Loewenberg in seiner früheren westfälischen Heimat wieder entdeckt wurde, stellte man fest, wie beispielhaft die Biografie dieses Dorfjungen für eine ganze Generation aufstiegswilliger deutscher Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war.
In Niederntudorf bei Salzkotten, wo Loewenberg am 9. März 1856 als neuntes Kind des Levi Löwenthal und seiner Frau Friederike (Riwka) Rose geboren wurde, lebten mehrere jüdische Familien mitten in einem katholisch geprägten Dorf. Jakobs Familie gehörte zu dem für Westfalen typischen Landjudentum.
Der Vater war Hausierer, bezeichnete sich aber als Handelsmann, wie es damals unter den jüdischen Händlern üblich wurde. "Die Gemeinde", so beschreibt Loewenberg viele Jahre später das jüdische Milieu in seinem autobiografisch gefärbten Roman "Aus zwei Quellen", "bestand nur aus wenigen Familien, die fast alle ihr Stückchen Brot mühsam verdienen mussten. Der einzige Wohlhabende unter ihnen trieb Landwirtschaft; einer war Färber, und die anderen waren Handelsleute. Der eine handelte mit Korn, der zweite mit Fellen, der dritte mit Zeugstoffen, der vierte mit Vieh und der fünfte mit allem zusammen und noch mit vielen anderen Dingen. Der fünfte war mein Vater."
Der Vater war Hausierer, bezeichnete sich aber als Handelsmann, wie es damals unter den jüdischen Händlern üblich wurde. "Die Gemeinde", so beschreibt Loewenberg viele Jahre später das jüdische Milieu in seinem autobiografisch gefärbten Roman "Aus zwei Quellen", "bestand nur aus wenigen Familien, die fast alle ihr Stückchen Brot mühsam verdienen mussten. Der einzige Wohlhabende unter ihnen trieb Landwirtschaft; einer war Färber, und die anderen waren Handelsleute. Der eine handelte mit Korn, der zweite mit Fellen, der dritte mit Zeugstoffen, der vierte mit Vieh und der fünfte mit allem zusammen und noch mit vielen anderen Dingen. Der fünfte war mein Vater."
Ressentiments der Erwachsenen
Das Miteinander von Juden und Christen im Dorf
